Pisa im Toskana-Lexikon

Zu den größeren Städten in der Toskana gehört Pisa. Pisa hat eine Fläche von 185 km² und befindet sich in der gleichnamigen Provinz. In Pisa leben circa 89.000 Menschen. Wie auch die anderen italienischen Städte hat Pisa einen Schutzpatron. Schutzpatron der wunderschönen Stadt Pisa ist San Raniero da Pisa. Während des Mittelalters war die heutige Stadt Pisa ein Stadtstaat. Jedermann kennt den schiefen Turm von Pisa, oder auch Campanile genannt. Der Turm ist das Wahrzeichen der Stadt und auch eine echte Touristenattraktion. Viele Elitehochschulen haben in Pisa ihren Sitz, wie die Scuola Normale Superiore. Fast die Hälfte der Bewohner in Pisa sind Studenten, die die Atmosphäre der Stadt prägen. Nachteile der vielen Studenten sind, dass die Stadt während der Ferien wie ausgestorben wirkt. Die Innenstadt teilt sich in vier historische Stadtviertel auf. Touristen befinden sich die meiste Zeit ihres Besuches in der Nähe des Campanile. Der Rest der Stadt ist ursprünglich geblieben, mit den kleinen verträumten Gassen und den typisch gelb gestrichenen Häusern, die den ehemaligen Reichtum der Stadt zur Geltung bringen sollten. Im Mittelalter war die Stadt Pisa sehr bedeutend, für die Seefahrer. Pisa gehörte zu den vier Seefahrerrepubliken in Italien. Pisa stand immer in Konkurrenz mit den Nachbarrepubliken. Dazu gehörten noch die Städte Genua, Venedig und Amalfi. Im Jahr 1406 verlor die Stadt ihre Unabhängigkeit an die Hauptstadt Florenz. Während dieser Zeit entwickelten die Einwohner von Pisa ihre eigene Sprache, die noch heute gesprochen und geschrieben wird.

Pisa wurde auch bekannt durch das Konzil von Pisa im Jahr 1409. Dieser Zustand eskalierte so, dass es 3 Päpste gab, einen in Rom, einen in Avignon und einen in Pisa. In Pisa wurde auch der Mathematiker und Physiker Galileo Galilei im Jahr 1564 geboren. Verstorben ist er jedoch am 8. Januar 1642 in der Nähe von Florenz. Der Flughafen von Pisa wurde nach Galileo Galilei benannt. Auch einer der bedeutendsten Mathematiker im Mittelalter, Fibonacci oder auch Leonardo von Pisa genannt, lebte in Pisa. Sehenswert in Pisa ist auf jeden Fall der schiefe Turm. Geplant wurde der Turm als freistehender Glockenturm für den Dom. Der Baubeginn fand am 09. August 1173 statt. Bereits wenige Jahre nach dem Baubeginn fand ein Grundsteinbruch statt und die Arbeiten wurden für die nächsten hundert Jahre stillgelegt. Da die ersten 3 Stockwerke nach dem Grundsteinbruch Schieflage hatten, wurden die nächsten vier Stockwerke weiter schief aufgebaut. Im Jahr 1372 wurde die Glockenstube vollendet. Es befinden sich 7 Glocken in dem Turm, die jedoch wegen der Einsturzgefahr nicht geläutet werden dürfen. Die Schieflage ist daraufhin zurück zu führen, dass sich der Untergrund aufgrund des Gewichtes verformt. Die momentane Schieflage des Turms liegt bei 4,43 Grad. Eine Legende ist, dass Galileo Galilei bei Versuchen auf dem Turm, dass Fallgesetz entdeckt haben soll. Der Turm gilt als Wahrzeichen der Stadt. Im Jahr 1987 wurde der Turm, die benachbarte Kathedrale, der Friedhof und das Baptisterium zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Zu dem bekannten schiefen Turm von Pisa, gehört auch der Dom Santa Maria Assunta. Der Dom befindet sich neben dem Turm, der ursprünglich als Glockenturm gedacht war, auf der Piazza del Duomo. Ebenfalls befinden sich das Baptisterium und der Camposanto Monumentale auf dem Gelände. Der bekannte Dichter D’Annunzio nannte den Platz „Platz der Wunder“, ital. Piazza dei Miracoli. Von den Einheimischen wird er auch heute noch so genannt. Obwohl die anderen Städte in Italien kaum noch Platz zum Bauen haben, wurde der Platz nie verbaut. Obwohl die Bauzeit mehr als 200 Jahre dauerte, wurde versucht ein einheitliches Bild der einzelnen Gebäude zu schaffen, dass ihnen auch gelang. Im Jahr 1118 wurde der Dom, obwohl er noch im Bau war, von dem Papst Gelasius II. geweiht. Im Jahr 1063 wurde mit den Arbeiten, den Dom zu errichten, begonnen. Das Bauwerk konnte mit den eroberten Schätzen der Sarazenen finanziert werden. Auch der Dom sank aufgrund des Schwemmbodens auf die Piazza dei Miracoli im Osten leicht ab. Über dem Dom erhebt sich eine Kuppel mit oktogonalem Ansatz. Sie wurde nachträglich durch Lupo di Gante und Puccio di Gadduccio im gotischen Stil errichtet. Alte Baumaterialen wurden an der Außenfassade widerverwendet oder von eroberten Städten zum Dom gebracht. Die Fassade des Doms wurde von Rainaldo errichtet. Sie wurde aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum Vorbild für die ganze Toskana. 1595 wütete ein großes Feuer im Dom und die drei Tore, die von Bonanno Pisano geschaffen wurden, wurden ersetzt durch drei Bronzetore aus dem 17. Jahrhundert.

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